gsi-Format und geozentrische koord

by Micha ⌂, Bad Vilbel, Thursday, September 05, 2024, 09:14 (31 days ago) @ gwadadad

Hallo,

1. Welche Strecken erwartet Jag3d (wie werden sie interpretiert) jeweils beim Import?

Das hängt von der Netzdimension ab. Im Wiki gibt es hierzu eine übersichtliche Tabelle.

Wird beim Import von Leica-gsi Dateien, die mittels der mitgelieferten Frt-Formatdatei aus der Leica-Viva Datenbank abgeleitet werden, berücksichtigt, das Horizontalstrecken (Wi32) bereits mit angebrachten Reduktionen (atm.ppm; geom.ppm; Erdkrümmung) ausgegeben werden und an Schrägstrecken (Wi31) keinerlei Reduktionen angebracht sind (reine Naturmeßstrecke).

Es werden die jeweiligen Werte, die in der GSI-Datei stehen, importiert. Bei Horizontalstrecken wird der Datensatz mit der Kennung 32 und bei Schrägstrecken der Datensatz mit der Kennung 31 direkt verarbeitet. Nach dem Import findet man also den identischen Wert aus der GSI in der Beobachtungstabelle von JAG3D.

Im Gegensatz dazu sind in gsi-Dateien, die direkt vom Instrument erzeugt werden, an allen Strecken die Reduktionen angebracht.

Das ist bspw. auch bei der TS60 so, wenn die mitgelieferte FRT Datei verwendet wird. Hier ergibt sich augenscheinlich keine Diskrepanz zu älteren Instrumenten wie das 1101.

Mit der mitgelieferten Frt-Formatdatei aus der Leica-Viva Datenbank werden auch Reduktionen; Datum usw. in die gsi-Datei ausgegeben, es ist nicht erkennbar, ob diese auch beim Import in Jag3d mit eingelesen werden; ist das ggf. noch geplant?

Es handelt sich um Zusatzinformationen für den Anwender. JAG3D berücksichtigt diese nicht, da die Strecken bereits reduziert sind.

Welche Strecken werden wir jeweils vorausgesetzt?

Alle UI Elemente in JAG3D haben einen Tooltip, der eine kurze Erklärung liefert. Einfach kurz mit der Maus über das jeweilige UI Element fahren, um diesen anzuzeigen. Bei allen Reduktionen steht dabei, welche Beobachtungsart hiervon betroffen ist.

[image]

Wir haben die Meßdaten als Leica2d+h importiert und das Netz konnte nur fehlerfrei ausgeglichen werden mit deaktiviertem Schalter.

Das ist durchaus möglich. Wenn bspw. die Strecken bereits reduziert importiert werden, dann macht eine erneute Reduktion wenig Sinn und kann zu Diskrepanzen führen.

3. Eine Ausgleichung mit, über Leica 3d-Import und geozentrischen Koordinaten (z.B. für komb. Ausgleichung mit GNSS Basislinien) war nicht möglich, hier ergaben sich Verbesserungen im Bereich von 8-10m in den Koordinatenunterschieden. Ist ggf. eine Ausgleichung mit geozentrischen Koordinaten nicht vorgesehen?

Das implementierte Ausgleichungsmodell ist dokumentiert. JAG3D arbeitet in einem System, in dem die z-Koordinate (näherungsweise) der vertikalen Komponente entspricht, da Ergebnisse in dieser Darstellung deutlich einfacher zu interpretieren sind als bspw. in einem geozentrischen System. Geozentrische Koordinaten sollten daher umgeformt werden. Diese Umformung ist widerspruchsfrei und reversibel, sodass eine strenge Ausgleichung möglich ist.

Viele Grüße
Micha

--
applied-geodesy.org - OpenSource Least-Squares Adjustment Software for Geodetic Sciences

Tags:
JAG3D, UTM, Ausgleichung, Projektion, Geozentrisches Koordinatensystem


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