Deformationsanalyse Nivellementnetz ohne stabilen Anschluss
Hallo zusammen,
ich arbeite aktuell im Rahmen meiner Masterarbeit an einer Auswertestrategie für eine langfristige geodätische Überwachungsmessung auf Basis von Nivellementdaten und beschäftige mich dabei mit der Frage, wie stabile Punkte innerhalb eines Netzes identifiziert werden können.
Konkret liegt mir ein historisches Nivellementnetz vor, das seit vielen Jahrzehnten in regelmäßigen Abständen beobachtet wurde. Das Netz besteht aus einer größeren Anzahl von Punkten (≈ 70), deren Höhen durch Netz-Nivellements bestimmt wurden. Ein externer Anschluss, der ursprünglich verwendet wurde, kann rückblickend nicht als stabil angenommen werden. Daher wurde das Netz in späteren Auswertungen frei ausgeglichen und anschließend auf mehrere als „vermutlich stabil“ angenommene Punkte aufgefeldert.
Genau diese Annahme möchte ich hinterfragen:
Ziel ist es, ohne bekannte stabile Punkte zu untersuchen, welche Punkte über einen langen Zeitraum hinweg als stabil gelten können – idealerweise ausschließlich auf Basis der Beobachtungen innerhalb des Netzes selbst. Als Datengrundlage stehen mindestens zwei deutlich zeitlich getrennte Messepochen (frühe Referenzepoche und aktuelle Epoche) zur Verfügung.
Meine konkrete Fragen lautet daher:
1. Ist es mit JAG3D möglich, eine Deformations- bzw. Kongruenzanalyse durchzuführen, bei der stabile Punkte aus den Beobachtungen identifiziert werden, ohne einen festen Anschluss vorzugeben?
2. Falls ja, welche grundsätzliche Vorgehensweise wäre hierfür sinnvoll?
3. Da gerade zum Zeitpunkt der Nullmessung keine Messwerte mehr vorliegen sondern nur die ausgeglichenen finalen Höhen stellt sich auch die Frage ob diese herangezogen werden können um die Höhenunterschiede zwischen den beobachteten Punkten zu berechnen.
Über Hinweise zur methodischen Umsetzung oder Verweise auf passende Beispiele/Dokumentationen würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank im Voraus
Jonathan