sigma_c(d) von Horizontalwinkelbeobachtungen
Die kannst Du in Deinem Fall ignorieren. Das gilt auch für die meisten geodätischen Anwendungen, da man üblicherweise keine Azimute sondern nur (bezugslose) Richtungen misst.
Hallo Micha, danke, ich hatte mich ohnehin schon gefragt, warum die Richtung der Orientierungsunbekannten für mich überhaupt relevant sein sollte.
Da im funktionalen Modell zwischen einem Azimut und einer Richtung kein Unterschied besteht, gibt es keine getrennten Gruppen in JAG3D. Bei einem Azimut möchte man aber ggf. prüfen, wie gut die gemessene Nordrichtung zur Nordrichtung des Koordinatensystems passt, sodass hier (und nur hier) eine statistische Prüfung der Orientierung Sinn macht.
OK. Diese Statistik macht also nur Sinn, wenn man die 0°-Richtung des Theodolits nach Norden ausgerichtet hat und dennoch eine Gruppe mit Orientierungsunbekannte benutzt, um die Nord-Abweichung zu beurteilen (für absolute Azimut-Beobachtungen könnte man sonst ja auch eine Gruppe ohne Orientierungsunbekannte benutzen).
Bei folgender Sache hätte ich auch noch gerne einen Rat:
Wie modelliere ich am besten die zwei- (oder mehr-)fache Aufstellung eines Theodolits über dem selben Bodenpunkt? Ist es besser, wenn ich jeder neuerlichen Aufstellung einen eigenen Neupunkt zuordne und die (geringfügig abweichenden) Positionen alle berechnen lasse, oder benutze ich besser nur einen gemeinsamen Neupunkt für alle Aufstellungen über dem selben Bodenpunkt? In letzterem Fall muss ich sigma_c erhöhen, um die zentrierfehlerbedingte Spannung zu reduzieren (wie sich auch experimentell gezeigt hat). Wenn hingegen jede einzelne Position individuell berechnet wird, dann entfällt der Zentrierfehler und sigma_c kann klein bleiben. Klar ist natürlich, dass die Beobachtungen in unterschiedliche Gruppen müssen, da sich die Orientierungsunbekannten unterscheiden können. Bei separaten Punkten sehe ich den Nachteil, dass mehr unbekannte Parameter ermittelt werden müssen, wodurch die Redundanz sinkt.
Viele Grüße
gf