dynamische Festpunktanalyse, Maßstab des Festpunktfeld

by htw9056, Wednesday, February 10, 2021, 02:10 (1164 days ago) @ Micha

Okay, Du führst eine dynamische Ausgleichung durch und willst dabei prüfen, ob sich Anschlußpunkte verändert haben. In Deinem o.g. Screenshot sind die Spalten mit den Residuen und log(Post) markiert. Die geschätzte Modellstörung ist (vermutlich) weiter hinten sortiert.

Ja die Angaben zur Modellstörung stehen weiter hinten/rechts.

Wie muss ich den Text unter dem Screenshot deuten: "Diese Werte sollten idealerweise bei den Rohdaten eingetragen werden"? Wenn Du die Residuen berücksichtigen willst, dann wäre doch eine freie Ausgleichung viel besser geeignet.

Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich bereits die freie Ausgleichung berechnet habe. In der freien AGL wurde die Netzgeometrie geprüft. An "fehlerhaften" Messungen wurde der jeweilige Messwert entsprechend bewertet und gewichtet. Im Ergebnis der freien AGL lagen "fehlerfreie" Messungen vor, welche für die weitere Verarbeitung in der dynamischen AGL verwendet wurden.
Ergebnisse freie Ausgleichung

Sollte ein Anschlußpunkt als mglw. verschoben klassifiziert werden, würde man diesen doch einfach als Neupunkt definieren anstatt die Residuen bei den Rohdaten zu berücksichtigen.

In der dynamsichen AGL wurde dieser Punkt als "verschoben" detektiert.
Die weitere Berechnung sieht vor, dass dieser Punkt in der Rubrik "Bewegliche Anschlusspunkte" verbleibt und alle anderen Festpunkte in die Rubrik "Varianzfreie Festpunkte" verschoben werden. Die weitere und abschließende Berechnung erfolgt in der "Festen Ausgleichung" unter Zwang.

Ich kann jedoch nicht genau nachvollziehen, was der Maßstab in dieser Analyse für eine Rolle spielen soll.

Da dieses Festpunktfeld gewisse Spannungen von Hause aus hat (unter anderem Projektionsbedingte Verzerrungen, etc.), kann man mit dem Maßstab dieses Problem in den Griff bekommen. Ein mir bekannter Richtwert liegt bei max. 3 cm/km oder 30 ppm. Bei einer freien Stationierung im Feld, wären die Restklaffen der Anschlusspunkte vernachlässigbar.

Es gibt einige Standardabweichungen, die in der gewählten Darstellung Null sind. Eine Standardabweichung von Null ist jedoch nicht zulässig. Kommen da noch weitere Stellen die in der Ansicht derzeit ausgeblendet sind? Wenn ja, woher stammen diese Werte - die sind dann ja kleiner als 0.05 mm und müssten mit einem Interferometer oder ähnlichem bestimmt sein. Ist das wirklich so? Insbesondere finde ich komisch, dass Du die Koordinaten selbst (scheinbar) nur auf Millimeter angibst, die Unsicherheiten aber deutlich höher auflösen kannst. Mir erscheint dies inkonsistent in der Herangehensweise.

Ja die "0,0" mm Werte wurden von mir mit "0,01" hinterlegt. Man kann durchaus streiten, ob dieser Wert sinnvoll ist. Im Zweifel würde ich "0,1" hinterlegen. Aus meiner Sicht macht es in der Ergebniskoordinate keinen Unterschied ob "0,01" oder "0,1" eingetragen ist.

Habe ich in Jag3D den Korrekten Wert zum Maßstab gefunden?


Und das Ziel ist nun, diesen Wert auch in JAG3D zu replizieren? Wenn ja, dann stimmt etwas mit Deiner Ausgleichung scheinbar nicht bzw. Du führst mit beiden Programmen unterschieliche Ausgleichungen durch - wodurch sich diese Differenzen erklären lassen würden.

Ich versuche das Programm kennen zulernen und habe dafür ein Beispielprojekt sowohl mit Jag3D als auch Neptan-GPS berechnet. Ich bin der Meinung, dass ich mich über "Learning by Doing" dem Jag3D am besten annähern kann. Im übrigen bin ich von Jag3D echt begeistert. Es hat nur eine etwas andere Philosophie als Neptan-GPS, mit welchem ich über gut 11 Jahre Richtungs-/Streckennetze ausgeglichen habe.

Aber: Um aber Deine Frage zu beantworten, ja, dass wäre der geschätzte Maßstab.

Super :-) Dann lag ich doch richtig :-)
Der Wert wurde mir auch in etwa in Neptan-GPS angezeigt.

Wenn das Ziel sein sollte, hier die Ergebnisse mit beiden Paketen zu replizieren, dann kann ich aus den gezeigten Daten nicht ableiten, wodurch der Unterschied resultiert. Ich verweise hier mal auf die Untersuchung: Vergleich der Ergebnisse verschiedener Netzausgleichungsprogramme die zeigt, dass nur bei exakt identischen Eingangsdaten und Einstellungen identische Ergebnisse zu erwarten sind.

Der Vergleich soll nicht das Programm Jag3D in Frage stellen, sondern mir nur ein "gutes Gefühl" vermitteln, hier nichts falsch zu machen. Gerade falsche Annahmen und Vorgaben beeinflussen das Gesamtergebnis immens, bis hin zur völligen Fehlinterpretation-/berechnung.

Für alle die es interessiert hier noch der Netzplot zum Festpunktfeld in der Stufe dynamische Ausgleichung. Das Netz habe ich im übrigen selbst gemessen :-)
Ergebnis dynamsiche Ausgleichung

Grüße

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