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Least-Squares Adjustment Software for Geodetic Sciences

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user-interface:settings

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user-interface:settings [2018/05/20 13:09] – Rangdefekt angelegt Michael Lösleruser-interface:settings [2021/02/22 17:12] – Importeinstellungen hinzugefügt Michael Lösler
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 ^ Berechnungsmethode  | Die Auswertung von erhobenen Messdaten erfolgt wahlweise nach der [[:least-squares-adjustment|Methode der kleinsten Quadrate]] (Default) oder dem robusten Schätzverfahren //Bounded Influence By standardizEd Residuals// (BIBER-Schätzer). Das robuste Schätzverfahren (L1-Norm) sollte jedoch nur dann angewendet werden, wenn die Methode der kleinsten Quadrate (L2-Norm) aufgrund von sehr groben [[least-squares-adjustment:outlier|Modellstörungen]] unplausible Ergebnisse liefert und eine Lokalisierung dieser nicht möglich ist. Dieser Modus sollte nur zur Bereinigung des Beobachtungsmaterials genutzt werden. In einem finalen Schritt sollten stets Ergebnisse mittels L2-Norm abgeleitet werden. Neben der Auswertung von realen Messdaten kann eine Netzplanung (Simulation) mit fiktiven Beobachtungen durchgeführt werden, um zu erwartende Genauigkeiten abzuschätzen.  | ^ Berechnungsmethode  | Die Auswertung von erhobenen Messdaten erfolgt wahlweise nach der [[:least-squares-adjustment|Methode der kleinsten Quadrate]] (Default) oder dem robusten Schätzverfahren //Bounded Influence By standardizEd Residuals// (BIBER-Schätzer). Das robuste Schätzverfahren (L1-Norm) sollte jedoch nur dann angewendet werden, wenn die Methode der kleinsten Quadrate (L2-Norm) aufgrund von sehr groben [[least-squares-adjustment:outlier|Modellstörungen]] unplausible Ergebnisse liefert und eine Lokalisierung dieser nicht möglich ist. Dieser Modus sollte nur zur Bereinigung des Beobachtungsmaterials genutzt werden. In einem finalen Schritt sollten stets Ergebnisse mittels L2-Norm abgeleitet werden. Neben der Auswertung von realen Messdaten kann eine Netzplanung (Simulation) mit fiktiven Beobachtungen durchgeführt werden, um zu erwartende Genauigkeiten abzuschätzen.  |
 +^ Varianzfaktor (a-posteriori) berücksichtigen | Für den //a-priori// Varianzfaktor lässt sich auf der Basis der Beobachtungsresiduen ein Schätzwert angeben, der [[:least-squares-adjustment#parameterschatzung|a-posteriori Varianzfaktor]] (auch: Varianzfaktor der Gewichtseinheit). Die Zuverlässigkeit der Schätzung hängt von verschiedenen Faktoren ab wie bspw. der Umfang der Stichprobe oder die Streuung der geschätzten Residuen bzgl. der angenommenen Dispersion. Ist eine representative Schätzung des //a-posteriori// Varianzfaktors nicht möglich, sodass kann auf dessen Berechnung und Berücksichtigung zugunsten des a-priori Varianzfaktors verzichtet werden. |
 ^ Abriss durchführen   | Ist diese Option gewählt (Default), so wird vor der eigentlichen Netzausgleichung ein Abriss zur Bestimmung geeigneter Näherungswerte für die Orientierungsunbekannten der Richtungssätze durchgeführt. Ist diese Option nicht ausgewählt, so wird der eingestellte Wert aus den [[user-interface:editor#eigenschaften|Gruppeneinstellungen]] verwendet. | ^ Abriss durchführen   | Ist diese Option gewählt (Default), so wird vor der eigentlichen Netzausgleichung ein Abriss zur Bestimmung geeigneter Näherungswerte für die Orientierungsunbekannten der Richtungssätze durchgeführt. Ist diese Option nicht ausgewählt, so wird der eingestellte Wert aus den [[user-interface:editor#eigenschaften|Gruppeneinstellungen]] verwendet. |
 ^ Maximale Anzahl an Iterationen   | Legt die Anzahl der Rechenschritte fest, die zur Bestimmung der Lösung maximal verwendet werden können. Es sind Werte zwischen $0 - 5000$ zulässig, der Defaultwert ist 50. Bei Standardnetzen mit hinreichend guten [[user-interface:pre-processing#bestimmung_von_naherungskoordinaten|Näherungswerten]] reichen meist 5-10 Iterationen, bis der Konvergenzpunkt erreicht wird. Wird häufiger iteriert, so deutet dies meist auf ein Problem in den Daten bzw. Einstellungen hin. | ^ Maximale Anzahl an Iterationen   | Legt die Anzahl der Rechenschritte fest, die zur Bestimmung der Lösung maximal verwendet werden können. Es sind Werte zwischen $0 - 5000$ zulässig, der Defaultwert ist 50. Bei Standardnetzen mit hinreichend guten [[user-interface:pre-processing#bestimmung_von_naherungskoordinaten|Näherungswerten]] reichen meist 5-10 Iterationen, bis der Konvergenzpunkt erreicht wird. Wird häufiger iteriert, so deutet dies meist auf ein Problem in den Daten bzw. Einstellungen hin. |
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 Alle aktiven Reduktionen werden in jedem Iterationsschritt zur Laufzeit neu berechnet, um die verbesserte Schätzung der Koordinaten miteinzubeziehen. Alle aktiven Reduktionen werden in jedem Iterationsschritt zur Laufzeit neu berechnet, um die verbesserte Schätzung der Koordinaten miteinzubeziehen.
  
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 +===== Formatierungseigenschaften =====
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 +JAG3D speichert alle Werte weitgehend im //Internationalen Einheitensystem// (SI) ab. Für Längen z.B. Höhenunterschiede, Strecken oder Koordinatenkomponenten wird das Meter verwendet. Winkel z.B. Richtungen oder Zenitwinkel werden intern in Radiant gespeichert. Da der direkte Umgang mit diesen SI-Einheiten unüblich ist, formatiert JAG3D die einzelnen Werte vor der Ausgabe, sodass bspw. Winkel in Neugrad (gon) ausgegeben werden. Die gewünschten Formatierungen und Maßeinheiten werden nutzerspezifisch in den Formatierungseigenschaften des Projektes definiert, welches sich unter [[user-interface:menu|Hauptmenü]] ''Einstellungen → Formatierungseigenschaften'' befindet. Diese Einstellungen werden auch zur Formatierung im Ausgleichungsreport herangezogen, sofern das Standardtemplate verwendet wird.
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 +===== Importeinstellungen =====
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 +<figure|jag3d_ui_import_properties|fright>
 +{{:user-interface:jag3d_ui_import_properties.png?nolink&350|Importeinstellungen zur gruppenbasierten Datenaufteilung in JAG3D}}
 +<caption>Importeinstellungen</caption>
 +</figure>
 +
 +Spaltenbasierte (flache) [[user-interface:import#ascii-daten|ASCII-Dateien]] verfügen allgemein nicht über die nötige Struktur oder zusätzliche Metadaten, die die Art der Daten näher quantifiziert. Beim Import ist daher mindestens der [[least-squares-adjustment:observation|Beobachtungstyp]] vorzugeben. Über die ''Einstellungen → Importeinstellungen'' kann weiterhin spezifiziert werden, ob eine zusätzliche Gruppierung nach Standpunkten erfolgen soll. Im Allgemeinen ist dies bei [[least-squares-adjustment:observation#richtungazimut|Richtungsmessungen]] mit unterschiedlichen Orientierungsunbekannten zwingend nötig. Bei anderen terrestrischen Beobachtungen kann eine Gruppierung sinnvoll sein, wenn eine gesonderte (standpunktweise) Datenanalyse vorgesehen ist.
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 +Ist die Option für einen bestimmten Beobachtungstyp ausgewählt, so markiert ein Wechsel des Standpunktes in der Datei eine neue Beobachtungsgruppe und erzeugt einen zugehörigen separaten Eintrag im [[user-interface:treemenu|Baummenü]] in JAG3D. Abbildung {{ref>jag3d_ui_import_properties}} zeigt die Standardeinstellungen, bei der Richtungen standpunktweise gruppiert werden während des Importvorgangs.
user-interface/settings.txt · Zuletzt geändert: 2021/05/31 22:25 von Michael Lösler