Vorgehen Deformationsanalyse
Hallo Julian,
Lage und Höhe zu trennen, erscheint hier wohl sinnvoll, da Ihr wohl vorrangig an Setzungen interessiert seid. Zur Netzgeometrie lässt sich nur schwer etwas sagen. Im Moment würde ich die gewählte für nicht ganz optimal halten. Diese zu verbessern, setzt aber auch voraus, die Örtlichkeiten zu kennen. Mitunter lässt die Topographie nicht mehr zu, sodass Deine gezeigte Konfiguration u.U. schon optimal ist im Hinblick auf diese örtlichen Restriktionen.
Wenn Du diese Konfiguration und ggf. Alternativen untersuchen willst. Könntest Du verschiedene Netzplanungen machen. Im Jäger et al. (2005, Kap.7.3.4, S. 303) findest Du die Sensitivitäsanalyse, mit der Du abschätzen kannst, welchen Mehrwert die eine Konfiguration gegenüber einer anderen aufweist.
Wie lässt sich denn eine solche Messung wirtschaftlich und geod. sinnvoll umsetzen?
Auch das ist Teil der Netzplanung. Wenn Du eine optimale Konfiguration identifiziert hast, dann siehst Du auch, welcher Aufwand für dessen Realisierung notwendig wäre.
Müssen Die Koordinaten für Lage 1 und 2 vor dem import gemittelt werden um die Zielachsfehler zu eliminieren?
Du kannst beide Lagen importieren und in JAG3D mitteln lassen.
Ich habe mal eine Referenzepoche eines Kollegens als JXL in JAG 3D importiert und ausgeglichen. Die Standpunkte sind so dicht beinander das man Sie nicht wirklich unterscheiden kann. Die Festpunkte wurden als varianzfreie Festpunkte festgelegt und die Standpunktkoordinaten/Objektkoordinaten wurden als Lageneupunkte festgelegt.
Ich würde im Kontext der Deformationsanalyse auf eine freie Netzausgleichung zurückgreifen. Dann bist Du auf der sicheren Seite, dass nicht Spannungen in den Festpunkten fälschlicherweise als Deformationen im Netz gedeutet werden. Vielleicht hilft Dir hierbei unser Artikel zur Kongruenzanalyse eines Höhennetzes in Schweden noch weiter.
Viele Grüße
Micha
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