Vorgehen Deformationsanalyse

by Eddi, Monday, December 16, 2019, 04:28 (1564 days ago) @ Julian

Hallo,
hier mal mein Versuch zur Erklärung.
Netzaufbau
Bei Überwachungsmessungen sollte man das Netz 3stufig aufbauen:
- die Objektpunkte, aus deren Veränderungen Du auf Bauwerksbewegungen schließen willst,
- Festpunkte in der Nähe des Bauwerkes zur Bestimmung der Objektpunkte,
- Festpunkte weit außerhalb des Bauwerkes zur Sicherung des "inneren Netzes".
Mindestens bei der Nullmessung wird man das gesamte Netz komplett beobachten und in einem Guss ausgleichen. Ob bei folgenden Messungen dies auch notwendig ist, ergibt sich aus den Sicherungsmessungen vom "inneren" zum äußeren Netz.
Literatur:
Handbuch Ingenieurgeodäsie : Grundlagen

Ausgleichung der Messung oder zur Netzprojektierung
Bei der Ausgleichung einer "wirklichen" Messung gibst Du den Beobachtungen zwar eine geschätze Genauigkeit (a priori), Ziel der Ausgleichung aber sind die wahrscheinlichsten Werte für die Unbekannten und deren Standardabweichungen sowie die der Beobachtungen nach der Ausgleichung (a posteriori).
Bei der "Vorausgleichung" gibst Du die Genauigkeit der Messwerte und die geplante Konfiguration vor und erhälst die Standardabweichungen der Unbekannten. Hälst Du damit die Vorgaben deutlich ein, kannst Du noch probieren, den Messungsaufwand zu minimieren (z.B. Messungen weglassen, Konfiguration vereinfachen usw.).
Wird die Vorgabe nicht erreicht, musst Du die Konfiguration ändern oder z.B. den Instrumenteneinsatz (höhere Genauigkeit) überdenken.
Literatur:
Praxisorientierte Ausgleichungsrechnung für Vermessungsingenieure
Fröhlich, Hans. - Sankt Augustin : Selbstverlag Fröhlich, [2003]
Ausgleichungsrechnung für Vermessungstechniker
Fröhlich, Hans. - Sankt Augustin : Selbstverlag Prof. Dr.-Ing. Fröhlich, [2001]

Eddi

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