Statistisch fundierte Deformationsanalyse
Überwachungsmessungen zählen zu den Kernaufgaben in der Ingenieurgeodäsie, um Änderungen an technischen Objekten, wie bspw. Brücken oder Staumauern, aber auch natürlichen Objekten, wie z. B. Rutschhängen, zu detektieren. Durch das Anwenden von statistischen Analysemethoden wird geprüft, ob etwaige Bewegungen oder auch Verformungen am Objekt stattgefunden haben. Ein zu überwachendes Objekt wird hierbei zu verschiedenen Zeitpunkten, den sogenannten Epochen, beobachtet. Um ein Verhältnis von etwa 1:5 zwischen der Messgenauigkeit und den zu erwartenden Deformationen sicherzustellen, werden für diese Aufgabe in der Ingenieurgeodäsie üblicherweise Präzisionstachymeter eingesetzt bzw. Feinnivellements durchgeführt.
Liegen die Datensätze von mindestens zwei Epochen vor, können die Netzpunkte mit einer statistisch fundierten Deformationsanalyse auf Kongruenz geprüft werden. Im Allgemeinen werden hierzu die resultierenden Koordinaten beider Epochen miteinander verglichen. In JAG3D erfolgt die Deformationsanalyse (Kongruenzmodell) hingegen streng auf der Basis der originären Beobachtungen, um alle verfügbaren Informationen der beiden Einzelepochen vollständig zu berücksichtigen. Neben der strengen statistischen Prüfung auf Einzelpunktverschiebungen sind erweiterte Analysen z. B. Blockverschiebungen oder Strainanalysen mit JAG3D durchführbar.